Ju­gend­sei­te

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Erinnerungen

Abenteuer 1. Liga

Nachdem wir nun in der letzten Saison mit dem zweiten Platz in der zweiten Jugendliga in die sogenannte Abstiegsrunde der ersten Liga aufgestiegen sind, fehlte uns ein vierter Spieler. Unsere Vier ist nämlich dummerweise zu Neuenhagen gewechselt weil deren Halle für ihn viel besser zu erreichen ist als unsere.

Was tun? Mit drei Leuten in der ersten Liga spielen? Nein, das wäre Quatsch gewesen, auch wenn der Ausgang der Saison so gut wie gar keine Rolle spielte, da wir danach nun wirklich keine Jugendmannschaft mehr aufbringen können. Und die Chancen, dass auf einmal zwei bis drei gute Jugendspieler in unseren Verein wechseln haben wir eher gering eingeschätzt, denn noch sind wir nicht Hertha.

Trotzdem wollten wir nicht allzu sehr untergehen, also musste ein Spieler her. Wir haben dann auch einen gefunden: Malte Koch, den uns der SV Berliner Brauereien „ausgeliehen“ hat. Das war allerdings recht kompliziert und wenn es in Berlin möglich wäre, Spielgemeinschaften zu bilden, wäre das sehr viel einfacher gegangen.

Rein vom Ergebnis her haben wir uns dann aber doch nicht mit Ruhm bekleckert. Unser erstes Spiel hätten wir wirklich besser ausnutzen sollen, denn der Gegner trat nur zu dritt an, sodass uns schon einmal mindestens drei Punkte geschenkt wurden. Ansonsten haben aber nur unsere Zwei, Frederic Stephan, und Malte jeweils ein Spiel gewonnen und das reichte dann doch noch nicht zum Sieg. Aber eigentlich hatten wir, außer gegen VfK Südwest, jedes Mal eine Siegchance und zu Null haben wir kein einziges Mal verloren.

Gegen SSV Rotation hätten wir wirklich gewinnen sollen und wenn unsere beiden Spieler des oberen Paarkreuzes nicht gepennt hätten, wäre es wohl auch gelungen. Gegen Blau-Gold haben wir dann endlich gewonnen, auch wenn man anmerken muss, dass sie stark ersatzgeschwächt waren, sodass zumindest ich gegen die gleichen Leute gespielt habe, wie letztes Jahr in der zweiten Liga.

Ein wirklich trauriges Spiel war das gegen Ajax-Köpenick. Es war ein auf den Freitag verlegtes Auswärtsspiel und wir waren alle miserabel drauf. Wer weiß, ob wir unter anderen Umständen gewonnen hätten, aber wir wären nicht zu Eins untergegangen.

Gegen Borussia Spandau habe ich übrigens mein meiner Meinung nach bestes Spiel hingelegt, habe aber trotzdem zwei Einzel verloren, die aber beide knapp waren und auch anders herum hätten ausgehen können. Wenn ich diese beiden Spiele gewonnen hätte, dann hätten wir auch das ganze Spiel gewinnen können, aber es hat wohl nicht sollen sein.

Nun sind wir also zum ersten Mal seit langer, langer Zeit auf einen Abstiegsplatz gelandet und steigen trotzdem nicht ab! Ha, Ha! Uns kriegt ihr nicht! Nein, jetzt sind wir alle bei den Erwachsenen, auch unser letzter Jugendlicher, Frederic, wird wohl oder übel da mitspielen müssen, aber ihm ist es vermutlich sowieso egal, welches Alter die haben, gegen die er gewinnt. Und nun haben wir endlich die Möglichkeit, gezielt die Bundesliga oder, wie es mittlerweile so schön heißt, die DTTL anzustreben. Muhahahaha, wir kommen!

Richard Plötz, (Ex-)Kapitän der Jungenmannschaft vom VfB Stern Marzahn.