Re­gel­knigge

Schiedsrichter Trio

Der Aufschlag

Der Aufschlag wird gemeinhin und zu Recht als der wichtigste Schlag des Spiels bezeichnet. Hier gibt es sehr genaue Regeln, die es einzuhalten gilt und auch das größte Streitpotential. Zu Beginn der Aufschlagphase muss sich der Ball auf dem flachen Handteller befinden, also z.B. nicht auf den Fingern. Er muss nahezu senkrecht mindestens 16 cm (ungefähre Netzhöhe) hochgeworfen und in der herunterfallenden Phase getroffen werden. Er darf also nicht nach hinten oder zur Seite geworfen werden. Während der gesamten Aufschlagphase muss sich der Ball hinter der Grundlinie des Tisches und über der Tischhöhe befinden. Es darf dem Ball beim Hochwerfen auch keine Rotation gegeben werden. Der Ball muss während der gesamten Aufschlagphase sichtbar für den Gegner sein. Es darf sich also nichts zwischen dem Ball und dem Tisch befinden, etwa eine Hand. Nachdem der Ball die Hand verlassen hat, hat der Ballwechsel begonnen, wenn man also den Ball verfehlt oder es einem anderweitig nicht gelingt, einen korrekten Aufschlag durchzuführen, geht der Punkt an den Rückschläger. Wenn ein Tischschiedsrichter anwesend ist, liegt es in der Verantwortung des Spielers, den Aufschlag so auszuführen, dass der Schiedsrichter erkennen kann, dass der Aufschlag korrekt ist. Wenn er Zweifel hat, wird er für gewöhnlich einmal darauf hinweisen und ab da Punkte abzählen.

Es ist ebenfalls wichtig, mit dem Aufschlag zu warten, bis der Gegner spielbereit ist. Wenn man noch nicht spielbereit war, sollte man den Ball nicht auffangen, aber vor allem nicht annehmen, auch wenn man zeitgleich deklariert, dass man noch nicht spielbereit war. Wenn man den Ball annimmt, hat man damit einen Ballwechsel absolviert. Wenn man diesen Impuls hat, sollte man versuchen, ihn zu unterdrücken. Viele werden allerdings den Ball auffangen oder einmal zurück spielen und dabei "Stopp" sagen o.ä. und sagen, dass sie noch nicht bereit waren, falls es dazu kommt. Die meisten werden es dann auch akzeptieren, wenn man ihnen sagt, dass sie zu schnell sind und man noch nicht spielbereit war.

Das echte Problem liegt in regelgerechten Aufschlägen. Vor allem in den unteren Klassen gibt es sehr viele Spieler, die keine regelgerechten Aufschläge machen, auch wenn sie dazu in der Lage sind. Man sollte so früh wie möglich dagegen angehen. Wenn man den Gegner 4 Sätze lang falsche Aufschläge machen lässt, hat man im letzten Satz schlechte Karten, noch etwas zu tun und der Gegner kann fast zu Recht fragen, warum man noch nichts gesagt hat. Solange der Aufschlag dadurch nicht schwieriger wird, sollte man das im Allgemeinen akzeptieren, wie aber schon gesagt kann man es sich dann aber nicht mehr anders überlegen. Je nachdem wie offensichtlich es ist, sollte man den Ballwechsel sofort unterbrechen und den Gegner höflich aber bestimmt darauf hinweisen, dass sein Aufschlag falsch ist und auch warum. Es gibt Spieler, die dies akzeptieren und daraufhin versuchen, einen richtigen Aufschlag zu machen. Es kommt tatsächlich vor, dass jemand es nicht anders kann, wenn er sich dann alle Mühe gibt, es zu berichtigen, sollte man es dabei dann auch belassen. Einige probieren auch einfach aus, ob ihr Gegner es sie durchgehen lässt und werden dann korrekte Aufschläge machen. Man muss allerdings aufpassen, dass sie dann nicht auf einmal in einer knappen Situation wieder einen regelwidrigen Aufschlag machen.

Man sollte eher einen Aufschlag wiederholen lassen, als ihn abzuzählen, wenn er regelwidrig war. Wenn der Gegner allerdings partout nicht hören möchte oder immer wieder in knappen Situationen zu regelwidrigen Aufschlägen greift, bleibt als letztes Resort, den Punkt abzuziehen. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn man zählt, sollte aber, wie gesagt, vermieden werden, wenn es nur geht.